Testbericht Fanatic Ray Air Premium 2020 iSUP-Boards – Rochen im neuen Kleid

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SUP-Testberichte2020-Start

In diesem Testbericht checken wir das neue Fanatic Fanatic Ray Air Premium 11’6 und 12’6 auf Herz und Nieren!

Dem ersten Brand dem wir uns im Zuge unseres “SUP-Megatests” widmen, ist Fanatic. Der gefühlte Marktführer im Premium SUP-Segment hat für 2020 ein komplett neues Facelift erhalten. Neues Logo, neue Designs, neue Farben. Doch damit alleine gewinnt man noch keinen Blumentopf und ob das nun besser oder schlechter aussieht, das liegt wohl sehr im Auge des Betrachters.
Was wir aber klar erkennen, ist der Trend zu aufwändigeren Layouts, weniger grellen Farben und einem gestrafften Produktsortiment. Fanatic streicht die (mit Stringer verstärkte) inflatable Mittelklasse komplett und lässt im Massenmarkt neu die Wahl zwischen der günstigen, einwandigen Ray Air Linie und der hochwertigen, doppelwandigen Ray Air-“Premium” Linie.

Zahlreiche Boards des 2020er Jahrgangs warten schon sehnsüchtig auf ihren Einsatz im SUP-Megatest

Hörten die günstigen iSUP Boards im letzten Jahr noch auf dem Namen Pure Air, bekamen sie neu den Namen von den scheidenden Mittelklasse Modellen Fanatic Ray Air / Fly Air. Wir sehen das ein wenig kritisch – Denn dies birgt eine gewisse Verwechslungsgefahr und assoziiert fälschlicherweise, das die neue Ray Air Linie günstiger geworden ist. Doch in Wirklichkeit handelt es sich hier nur um ein Downgrade dieser Linie. 2020 kommt übrigens auch die weibliche Diamond Air Ausführung im einwandigen PVC-Kleid (ohne Stringer) daher. Wir werden in Kürze das Diamond Air testen und so die Qualitätsunterschiede beider Linien aufzeigen können. Bleibt der Unterschied wie gehabt, dann wird der Fachhandel nun noch stärker auf die weitaus steifere, robustere Premium Linie vertrauen.


Doch nun genug mit Modellpolitik. Wir kommen zum…

Testbericht der Fanatic Ray Air Premium 11’6″ und 12’6″ 2020 SUP-Boards

Kurzes Video zum 2020er Fanatic Ray Air Premium 11’6 und 12’6 Testbericht

Die beiden klassischen Flachwasser-Touringboards gehören mittlerweile wohl mit zu den beliebtesten, meist verkauftesten Premium inflatable SUP-Boards.

Die bewährten Rochen-Boards wurden 2020 im Zuge des Logowechsels auf den ersten Blick ersichtlich einem Facelift unterzogen. Wir schauen ganz genau hin und checken die Fakten auf dem Wasser.

Daten und Prüfstand:

Modell / Jahrgang:Fanatic Ray Air Premium / 2020
Ausführung:11’6 x 31“ und 12’6 x 32“
  
Daten (nachgemessen): 
Effektive Länge (11’6 | 12’6):349.5 cm | 380.5 cm
Effektive Breite (11’6 | 12’6):78.5 cm | 81.5 cm
Effektive Dicke15 cm
Gepäcknetz:34 cm x 59 cm
Finnekasten Länge:21,5 US-Box
Gewicht Board, ohne Finne (11’6 | 12’6):11.2 kg | 12.1 kg
Finnenlänge (effektiv, ohne Schlitten):20 cm
Volumen lt Hersteller (11’6 | 12’6):299 l | 339 l
  
Material (lt. Hersteller): 
Lagen:PVC Doppellagig
Drop-StichCross Drop-Stich
Weiteres:Fusion Technologie
Fusspad:EVA Diamond Cut
  
Weiteres: 
Applikationen:FCS Zubehör-Mount vorne, Abschleppöse unten, Leash Öse hinten, Ventil hinten, Handgriff, Gepäcknetz
Zubehör:Doppelhubpumpe, Rucksack mit Rollen, Honeycomb Klick-Finne, Repair-Patches
Weitere Bemerkungen: 

Steifigkeitstest:

Steife Boards haben bessere Fahreigenschaften, sind formstabiler und langlebiger. Mehr darüber erfahrt ihr –> HIER (externer Link)

Aber was ist steif und was nicht? Wir versuchen es zu visualisieren. Seht selbst – denn Bilder sagen oft mehr als Worte.

Board ohne Belastung
Belastung: 85 Kilo Kampfgewicht, Abstand Böcke = 2 m, 1 Bar Druck

Die beiden harten Rochen gehören (auch bei den durch den Lockdown etwas schwerer gewordenen Testern) zu den sehr steifen Fischen. Bocksteif bei einem Bar Druck. So muss es sein. Bei kleinen Sprüngen flext das Material nicht zu stark nach und sie verwinden sich auch beim drehen des Bugs nur wenig. Steif in allen Richtungen über den gesamten Shape. Und das wohlgemerkt ohne viel zusätzlichen Stringer, Belts und anderem Marketing Pling-Pling!

Erster Eindruck / Verarbeitung:

Die Shapeform und die Masse entsprechen den 2018er/2019er Modellen. Das Material offensichtlich auch. Fanatic bleibt also bei den Volumenmodellen offensichtlich auch dieses Jahr beim beliebten & altbewährten.

Die Verarbeitung liegt, wie nicht anders erwartet auf einem Top Niveau. Saubere Übergänge, schöne Rundungen, geringe Toleranzen und massgenau aufgeklebte Applikationen.

Das Fusspad ist nun endlich nicht mehr weiss, was viele Kunden längerfristig gefallen dürfte, denn so sieht das Board nicht schon nach den ersten Ausfahrten “gebraucht” aus. Es ist gut verarbeitet und wie gehabt sehr griffig, es dürfte unserer Meinung nach aber an den Kannten etwas abgerundet sein.

Das neue, etwas dunklere Fusspad verschmutzt nicht mehr ganz so schnell

Der Handgriff wurde mittig-ausbalanciert platziert und ist komfortabel gefüttert. Das Gepäcknetz ist vorbildlich gross und besitzt zwar Fanatic-like keine Metall-, dafür aber hochwertige Textilösen.

Grosses Gepäcknetz, nur die überstehenden Schnüre am Knoten sehen etwas unaufgeräumt & lieblos aus

Die Boards besitzen zusätzlich ein Mastfussgewinde für Windsup welches sauber, sehr grosssflächig eingarbeitet wurde. Sehr vertrauenserweckend! Wir sagen: “wenn Mastfussgewinde, dann wirklich robust und haltbar verbaut” – leider längst kein Standard und das geht dann oft auf Kosten der Haltbarkeit. Denn wird ein Board dort undicht (leider keine Seltenheit in der SUP-Clinic), dann gibt’s für die Luft so gut wie kein Halten mehr.

Neu und praktisch ist der FCS Zubehör-Mount vorne. Man kann dort eine Go-Pro anbringen oder z.B. auch eine Beleuchtung dranbasteln.

Der Zubehör-Mount besitzt zusätzlich noch eine Öse an der man das Zubehör zusätzlich befestigen/sichern kann

Der Shape des 11’6er SUP-Boards ist wie gehabt etwas kürzer und gleichzeitig schmäler. Das 12’6er Board dagegen ist länger und breiter.

11’6 x 31 oder 12’6 x 32 – was zu wem besser passt erfahrt ihr in diesem Testbericht

Die Spitze beider Rochen bildet die leicht angehobene Nose. Sie sind in der Mitte bauchig und nach hinten wieder schlanker zulaufend… ein Shape wie er sich seit Jahren bei einigen Flachwasser-/ Touringboards bestens bewährt hat.

Metall-Abschleppöse unter dem Bug
US-Box Finnenkasten für maximale Variabilität bei der Finnenwahl
Kleine Modellkunde: Fanatic Ray Air, Ray Air Premium, Diamond TouringDie Unterschiede in wenigen Worten grob erklärt: Es gibt die Fanatic Ray Air Shapes in 2 verschiedenen Qualitäten. Bei den “Premium” Modellen handelt es sich um die steifsten und robustesten TOP Ausführungen. Double Layer + Cross X Drop-Stich Innenleben + Mastfussgewinde + Rollrucksack und Honeycomb Steckfinne. Bei den normalen Ray Ausführungen (u. Diamond Touring) handelt es sich um einwandige Boards mit weniger dichtem linearem Drop-Stich Kern und einfacherem Zubehör. Neu ersetzt diese die vorigen Pure-Air Modellgruppe. Wir empfehlen im Shop die doppelwandige Premium Version. Diese ist spürbar steifer, formstabiler, haltbarer und zudem auch besser ausgestattet.

Auch die Ausstattung liegt Fanatic-typisch wieder im überdurchschnittlichen Niveau! Sehr guter, robuster Rollrucksack und eine sehr hochwertige (Honeycomp-) Steckfinne. TOP: nur einstecken – kein Schrauben mehr nötig.

Die Doppelhub-Pumpe ist, na sagen wir mal “Klassenstandard”. Es gibt aber derzeit bereits bessere Pumpen und die würden speziell den Premium Modellen (aller Hersteller) eigentlich besser stehen. Wir empfehlen dort ein Upgrade auf eine Power- oder Triple Action Pumpe – im guten Fachhandel problemlos, günstig möglich.


Auf dem Wasser

Die Boards warten schon sehnsüchtig auf den Einsatz in ihrem Element.

Als erstes nimmt sich Sandy den neuen 12’6er Rochen unter die Füsse

Gleich beim Anpaddeln macht sich ein sehr vertrautes Gefühl breit. Man steht sicher auf den Boards. Das Ray Air Premium 12’6 ist mit seinen 32 inch schon sehr standsicher, dies kann für manche Fahrer auch zu viel des guten sein. 12’6″ x 31″ wäre unserer Meinung nach auch für die meisten Einsteiger absolut ausreichend und in vielen Fällen evtl. noch nachhaltiger. Aber so hat man im Hause Fanatic auch für schwerere oder weniger standsichere Fahrer eine geeignete Unterlage.

Die Boards gehen trotz diesen einsteigerfreundlichen Massen aber ordentlich zügig voran. Das 11’6er paddelt sich dabei etwas leichter an, neigt aber schon zu Beginn zu mehr Agilität. Man merkt bei den beiden Boards sehr gut den Einfluss der Länge auf die Fahreigenschaften. Denn je mehr Länge im Wasser liegt desto besser der Geradeauslauf – beim 12’6er fühlt man sich bei längeren Touren deshalb evtl. etwas wohler. Insgesamt ist der Geradeauslauf auch beim 11’6er auf einem gesunden Niveau aber man muss etwas früher die Seite wechseln beim Paddeln. Dafür fühlt sich das 11’6er Board sportlicher & aktiver an, reagiert besser und unmittelbarer auf Befehle.

Das positive Bild der beiden Fanatic Boards bleibt auch beim Halten der Geschwindigkeit bestehen. Die Boards paddeln sich schön fliessend. Den eher fortgeschrittenen, leichten Testern machte das 11’6er etwas mehr Spass. Es wirkt einfach spritziger. Im Schaukelwasser paddeln sich beide Boards aufgrund ihrer Breite und Geschwindigkeit sehr sicher.

Beim 12’6er paddelt sich die grössere Masse etwas schwerer an. Aber mal in Bewegung gebracht, zieht es dafür etwas zielstrebiger dem Ziel entgegen.

Beide Boards machen auch Einsteigern im Flachwasser so richtig Spass! Die Boards fühlen sich sowohl auf Touren als auch auf kurzen Paddelrunden oder Spass mit der Familie richtiggehend zuhause. Ganz gleich ob Kinder, Hunde oder Gepäck – Sie können ordentlich beladen werden.

Das gleiche Bild auch in Flüssen. Gegen die Strömung ziehen die Boards sauber ihre Linie, schwänzeln nicht unruhig herum. Bei Gewichtsverlagerung nach hinten drehen sie relativ einfach. Die Breite & Form hinten bietet einen guten Kompromiss zwischen Drehfreudigkeit und Standstabilität.

Atemberaubender Tag beim Test der neuen 2020er inflatable SUP-Boards

Wir konnten die Vorgänger-Boards auch öfters schon im Urlaub im Meer testen. Dank der leicht hochgezogenen Nase bleiben kleinere Wellen brav unter dem Bug. Bei mittlerem Wellengang reicht ein Schritt nach hinten bereits aus um die Nase entsprechend zu anzuheben. Die Shapes (besonders das 12’6er) bringen, auch wenn mal eine Seitenwelle überraschend ins Geschehen eingreift zwar relativ hohe Sicherheitsreserven mit aber sie werden aufgrund des Volumens dafür schnell auch mal zum Spielball der Gewalten.

Das Fahrergewicht und auch persönliche Vorlieben dürften die jeweils optimale Grösse bestimmen. Das 11’6er ist für Fahrer bis ca. 100 kg geeignet. Es ist verspielter & sportlicher. Das 12’6er ist unter anderem für schwerere Fahrer und/oder Fahrer die etwas mit der Balance zu kämpfen haben eine sehr gute Wahl. Auch längere Touren machen mit dem 12’6er aufgrund der Länge (und dem Gerdeauslauf) etwas mehr Spass. Beide Boards eignen sich hervorragend als Familienboards. Sportlichere- oder ambitioniertere Paddler fühlen sich dagegen wohl längerfristig auf etwas flinkeren, schnittigeren Shapes wohler.

Das Fanatic Ray Air Premium macht auch verglichen mit einem sportlicheren Naish One noch eine gute Figur

Und noch eine weitere Rubrik beherrschen die Fanatic Ray Air Premium Boards – WINDSUP. Standardmässig besitzen alle Fanatic Premium Modelle ein (grossflächig & haltbar eingearbeitetes) Mastfussgewinde. Wir konnten das weniger sperrige Ray Air Premium 11’6″ schon öfters zusammen mit dem Arrow iRIG Segel testen und attestieren dieser Kombination (unbedingt mit zusätzlicher Mittelfinne) eine wirklich ordentliche (Windsup, nicht Windsurf-) Performance, speziell bei Einsteigern bei leichteren bis mittleren Winden!


So, wieder sehr viel geschrieben! Das Schreit jetzt quasi nach einem…

…Fazit:

Bei Fanatic bleibt auch bei diesem Test mit der neuen Ray Air Premium Serie eigentlich alles beim Alten. Und das ist sicher für den Grossteil der Einsteiger und Aufsteiger auch gut so!

Andere wiederum erhofften sich mit dem Facelift die ein oder andere Innovation, auch in Sachen Shapeform/Masse. Ein etwas schmälerer, sportlicherer 12’6er Shape (z.B. als Ergänzung) würde z.B. längerfristig für viele ein etwas nachhaltigeres Touring-Paket schnüren. Da das sportlichere Falcon 2020 noch sportlicher wurde, klafft nun leider eine kleine Lücke im Sortiment.

Aber wir klagen auf hohem Niveau – Denn die beiden steifen, roten Rochen haben dafür eben viele Reserven, stellen viele Fahrer zufrieden und lieben spürbar das Wasser. Am liebsten das Flache aber auch in Fluss und an Meeresküsten fühlen sich die beiden Rays Pudelwohl. Sie sind für ein Touringboard vergleichsweise universell einsetzbar. Die Boards passen auch Einsteigern perfekt und bieten sehr nachhaltige Qualitäten.

Pudel- oder Rochenwohl das fühlen sich auch Tourenfahrer die gerne lange Strecken zurücklegen und dabei die Zuladungs- und Standsicherheits-Reserven schätzen. Familien wird es freuen das auch Kinder, Gepäck oder Hunde viel Platz auf dem Board finden.

Ob nun das 11’6er oder das 12’6er das bessere Board ist entscheidet ihr selbst. Wer schwerer als 90 Kg ist und/oder mehr Geradeauslauf möchte der wird sich vermutlich auf dem 12’6er wohler fühlen. Leichtere Personen und/oder auch Leute bis 100 kg die gerne auch mal mit dem Board spielen möchten die werden wohl eher zum 11’6er tendieren. Fahreigenschaften und Ausstattung sind wie gehabt auf Top Niveau und der Preis ist fair!

Wer es richtig sportlich auf Touren mag, für den könnte das neue Falcon Air 12’6 x 29 aus gleichem Hause oder generell ein etwas schmäleres Touringboard die bessere Wahl sein.


Zum testen, anschauen und kaufen gibt’s die Boards wie immer in den SUP-Piraten Höhlen. Einfach ganz unkompliziert vorbeikommen, gratis testen, vergleichen und mit uns fachsimpeln! Die Piraten freuen sich auf Euch!

–> Hier geht’s zu den Fanatic Ray Air Premium Boards im Shop

*Wichtig: Dieser Test ist kein offizieller Produkttest und ersetzt keine Probefahrt durch Dich! Er beruht lediglich auf eigenen Erfahrungen, auf persönlichen Meinungen zu diesem Produkt (frei von Sponsoring). Dein Fahrkönnen, Deine Gewohnheiten und Bedürfnisse sind bei der Wahl des passenden Stand-Up-Paddle Boards unbedingt mit einzubeziehen!

Kurzes Video zum Testbericht des neuen Fanatic Ray Air Premium 2020:

Video mit Infos zum gesamten 2020er SUP-Megatest an der SUP-Piratenküste: