Testbericht Mistral Equipe 2015 – Die Leichtigkeit des Seins

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Die Leichtigkeit des Seins –Testbericht des neuen Mistral Equipe 2015 iSUP Boards

Mal schnell ein Board auf den Rücken geschnallt und mit der S-Bahn ab zum Beach. Geschäftsreise mit dem Auto, raus aus dem Stau mit einem Kurztrip auf dem nahegelegenen Baggersee. Familienurlaub auf Kreta, anstatt Luftmatratzen die Boards mit im Gepäck. Wandertrip in den Alpen, die Sonne scheint, perfekter Tag dank Board im Rucksack… wer einmal auf einem abgelegenen Bergsee gesupt ist, der weiss wovon ich rede. Mit einem leichten, aufpumpbaren iSUP steht einem spontanen Wasserausflug jedenfalls nichts im Wege.

Dank neuester, superleichter und kompakter Inflatable-Technik war es nie einfacher Wassersport im Alltag zu erleben. Nie war es dagegen schwerer Ausreden zu finden nicht aufs Wasser zu gehen…

Es war vergangene Saison das Mistral iCross was in Punkto Gewicht und Packmass in völlig neue Sphären vorstiess. Wir überhäuften damals den Ersten superleichten Shape mit viel Lob. Nur in Punkto Haltbarkeit des neuen, superleichten Materials bildete sich damals noch das ein oder andere Fragezeichen.

Dutzende zufriedene Kunden bestätigen uns nun, dass unsere damalige Euphorie nicht übertrieben war. Auch in Punkto Robustheit und Haltbarkeit fällt der Shape zumindest bislang nicht aus der Reihe… das sind nahezu optimale Voraussetzungen für den Nachfolger:

Dem Mistral Equipe 10’5 2015!

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Federleicht!!!

[corner-ad id=1]Der folgende Test soll klären wie sich die Innovation in der neuesten Evolutionsstufe schlägt. Wir haben uns für diesen ersten Test für das leichteste und sehr universell einsetzbare Mistral Equipe 10‘5 entschieden.
Als Technikfreaks begeistert uns neues Material ja immer wieder aufs Neue… entsprechend gespannt wie ein kleines Kind an Weihnachten packen wir das Paket auch aus.

Und siehe da… die kleine, platte Flunder kommt zum Vorschein. Wir haben uns irgendwie immer noch nicht gewöhnt an das verblüffend kleine Packmass. Und schon die Erste richtige Überraschung, bediente man sich letztes Jahr noch aus dem Standard-Regal, legt Mistral nun dem Shape einen kompakten, hochwertig-wirkenden Rucksack zur Seite. Er ist ca. um 1/3 kleiner und so optimal zugeschnitten auf den schwindsüchtigen Body. So kann der Shape beim Transport seine Vorteile voll ausspielen.

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“Flunder” ist hier nicht abfällig gemeint – im Gegenteil!

Doch was ist das? Die Pumpe entlockt uns ein Naserümpfen… die graue Standard-Bravo-Pumpe bei einem Board dieser Preisklasse? Sicher, sie funktioniert zweckmässig aber wir hätten eine Pumpe der neuesten Generation erwartet. Stichwort „High-Pressure“ und „Doppelhub“. Evtl. handelt es sich jedoch hierbei nur um eine Vorserienbestückung? Wir klären das ab, bleiben weiter am Ball und informieren…

Ausserdem beiliegend enthalten ist ein Säckli, mit Reparaturset, Anleitung und eine Standard-Finne im US-Box System. Die Finne ist sicher kein Highlight aber zweckmässig, findet so auch in vielen anderen Boards ihren Einsatz. Auch hier gäbe es sicher noch Potenzial nach oben, BIC und Fanatic z.B. statten ihre Boards mit hochwertigeren Finnen aus. US-Box sei Dank, ist aber eine Vielzahl von Nachrüstfinnen erhältlich. Im aktuellen Modell ist das Finnengewinde übrigens wieder in Form eines Blättchens beigelegt (vorher war es fest integriert im Finnenkasten), d.h. aufpassen und nicht verlieren!

Nun rollen wir den Shape auseinander. Premium, bereits der Erste Anblick lässt Freude aufkommen. Die edlen, silbernen Rails, die sauberen Nähte, das feine & dünne Fusspad finden sofort gefallen!

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Hochwertige Optik soweit das Auge reicht!

Auf geht’s zum pumpen… Ein Bar später begutachten wir das Equipe im Detail. Wirklich sehr schön verarbeitet, die Oberflächenstruktur des Materials wirkt edel, die Rails im Metallic-Look lassen das Board richtig Nobel erstrahlen und auch das Fusspad scheint an den Kanten und Übergängen sorgsam zusammengefügt. Das 3D-Mistral Emblem vorne sieht auch sehr schick aus. Made in Europe ist hier also nicht nur Marketing, sondern Programm!

Top sind auch der (Mistral-typisch) integrierte Paddelhalter. Das Fusspad kommt überwiegend in Diamond-Cut-Manier daher und verfügt auch wie bereits im letzten Jahr über eine angenehme glatte Standfläche. Das Gepäcknetz wurde leicht nach hinten verschoben und der Bereich wird so etwas besser vor Wasser geschützt . Unserer Meinung nach dürfte jedoch das Netz gerne noch ein bisschen grösser ausfallen.

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Das Gepäcknetz ist optimal platziert, dürfte aber für unseren Geschmack gerne etwas grösser ausfallen.

Von der Seite betrachtet sticht der flache Shape des Mistral Equipe ins Auge. Die Outline ist eher rund gehalten. Der Finnenkasten ist relativ weit hinten platziert.

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Weit hinten platzierte Finne | Verwirrspiel: Das Board ist nicht 33″ sondern 31″ breit

Verwirrung herrscht allerdings dann bei den Massen. Im Prospekt und auf der Verpackung wird die Breite mit 31″ betitelt. Auf dem Board steht jedoch 33″… aber was nun ist richtig? Das Nachmessen verrät, das Board hat tatsächlich eine Breite von 80 cm (31″) und ist somit genau gleich breit wie in Flyer & Verpackung angepriessen. Die Masse sehen schonmal nach guter Kippstabilität aus, doch dazu soll später am besten der Fahrtest sprechen.

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Für ein Board dieses Gewichts unglaublich steif!

Als erstes geht‘s nun zum Steifigkeitscheck. Super! Wie auch beim Vorgänger schauen wir ungläubig auf den Prüfling. Wie kann etwas was so leicht, geschmeidig und kompakt ist nur gleichzeitig so steif und hart werden? Unglaublich! Wir finden die Steifigkeit im Verhältnis zum Materialgewicht einfach überragend. Sie kann sich durchaus mit den deutlich schwereren Drop-Stich Shapes messen. Ein Verdienst des neuen Materials und des patentierten Innenlebens, mit X-mässig angeordneten, gewebten Fäden.

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Bild: Mistral

Auf dem Wasser gibt sich das Board sehr leichtfüssig, am Anfang beim Beschleunigen etwas wild aber mal auf Geschwindigkeit, fängt es sich in einem ordentlichen Geradeauslauf. Im Vergleich zu manch anderen SUP-Boards dieser Länge läuft es sogar beachtlich geradeaus… gefühlt besser noch als beim Vorjahresmodell. Sicher mitunter das Ergebnis des weit hinten platzierten Finnenkastens.

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Steve beim Test des neuen Mistral Equipe iSUP Boards

Wird dagegen Agilität gefordert, so reagiert das Board willig auf die Paddelbefehle. So willig, das man beim Geradeausfahren allerdings stets auf ein saubere Paddellinie achten sollte. Breite sei dank, gehört das Board zu den standsicheren und durchaus auch einsteigerfreundlichen Kollegen. Ein guter Kompromiss wie wir finden, denn Langeweile aufgrund der guten Standsicherheit kommt so schnell auch nicht auf.

Dank sehr flacher Linie liegt das Board mit seiner gesamten Länge im Wasser. Die Fahreigenschaften im ruhigen Flachwasser bedanken sich mit einem guten Vorwärtsdrang. Wir testeten das Board auch bei Wind mit Schaukelwellen. Der sehr flache Shape möchte dort gerne mit Gewichtsverlagerung nach hinten gefahren werden, ansonsten taucht die Boardnase schon das ein- oder andere mal ins Wasser. Das gleiche gilt auch bei leichten Wellen im Meer. Wendemanöver, Balancespiele und Pivotturns gelingen mit dem Board hervorragend. Der leichte, steife Shape reagiert dort stets schnell und sehr direkt.

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Fazit:
Dass Mistral Equipe ist 2015 noch schöner und im Detail noch weiter gereift! Der unglaublich leichte und dennoch steife Shape macht nicht nur beim Fahren Spass, sondern sorgt auch für ein breites Grinsen beim Transport!
Es ist ein erwachsenes Board welches seinen Schwerpunkt im Flachwasser hat. Es eignet sich in der 10‘5er Ausführung hervorragend für Fahrer die ein kurzes, leichtes & ausgewogenes Board für den Allroundeinsatz suchen. Leute die gerne Spielen, kommen mit dem leichten & steifen Shape ebenfalls voll auf ihre Kosten. Der ordentliche Geradeauslauf sorgt dafür, dass das Board auch bei Flachwassertouren so schnell nicht schlapp macht. Es muss sich jedoch hier aufgrund seiner Länge den gestretchten Kollegen aus gleichem Hause geschlagen geben. Angeboten werden innerhalb der superleichten Mistral Equipe-Linie noch das 12‘6er Touring und ein 14’er Sport. Weitere Tests der beiden anderen Boards werden folgen. Auch wird das Mistral Equipe im Frühjahr im Rahmen unseren grossen Kundentests bewertet. Wir sind schon ganz gespannt auf Eure Feedbacks.

Preislich liegt das Mistral Equipe 10‘5 bei einem empfohlenen VP von 1690 CHF. Dieser ist sicher kein Schnäppchen aber kann in Anbetracht der Eigenschaften durchaus als fair bezeichnet werden.
Wem herkömmliche iSUPs zu gross, zu schwer zu transportieren & zu lagern sind, der kommt 2015 kaum an einem Mistral Equipe vorbei! Zumindest sollte man das Board mindestens einmal in den Händen und unter den Füssen gehabt haben!

Zu beziehen & testen gibt es das Mistral Equipe iSUP Board wie immer hier bei den SUP-Piraten!

Aloha

Euer Steve, Robin und Andi

Im Anschluss findet ihr noch einige Impressionen zum Test.

*Wichtig: Dieser Test ist kein offizieller Produkttest und ersetzt keine Probefahrt durch Dich! Er beruht lediglich auf meinen eigenen Erfahrungen, auf meiner persönlichen Meinung zu diesem Produkt (frei von Sponsoring). Dein Fahrkönnen, Deine Gewohnheiten und Bedürfnisse sind bei der Wahl des passenden Stand Up Paddle Boards unbedingt mit einzubeziehen!