Stand Up Paddling mit Kindern – Die Materialwahl

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Stand Up Paddling (SUPen) ist der ideale Familiensport – kaum eine Sportart bietet einen so grossen Spassfaktor sowohl für gross als auch für klein. Wasser zieht Kinder geradezu magisch an, das Board weckt den Spieltrieb und fördert die Balance, ideale Voraussetzungen also für viel Spiel, Spass und Spannung!

In den nächsten Ausgaben widmen wir uns dem Thema” SUPen mit Kindern”.

Im aktuellen Artikel möchten wir Dir Empfehlungen bezüglich der Materialwahl geben. In einem (in Kürze folgenden) weiteren Artikel verraten wir Dir einige Tipps, Tricks im Umgang mit Kindern auf dem Board.

Die Basis – das richtige Material

Das brauchen unsere Junior SUPer wirklich:

Auch immer mehr Hersteller erkennen die Zielgruppe Kind und entwickeln kindgerechtes Material im Sinne von z.B. kürzeren Paddeln, Boards mit weniger Volumen und Grösse, Kleidung usw… Natürlich ist nicht alles was als kindgerecht angepriesen wird gleichermassen notwendig oder sinnvoll. Wie bei allen Sportarten gilt erst einmal den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, testen und zu probieren. Mit steigender Motivation und Fahrkönnen kann man Juniors Ausrüstung auch nach und nach aufrüsten.

 

Das Board – Wendig und leicht sollte sein!

Ein schickes und cooles Juniorboard hat zum Beispiel Makai am Start. Das 8‘5“er Keiki wurde speziell auf die Bedürfnisse von Kids angepasst. Auch kleinere SUP-Modelle für die Welle oder Fluss sind oft kürzer und eignen sich aufgrund des kleineren Volumens und ihrer Wendigkeit sehr gut für Kids. Doch kann ein Kind entgegen der Theorie durchaus auch auf „dem grossen Board  von Papa“ Spass haben. Meine 8 jährige Tochter fährt z.B. gerne mit dem (verhältnismässig) wendigen 12‘6er inflatable Starboard… das geht aufgrund der Länge ordentlich Vorwärts und macht dank „inflatable“ auch so gut wie alles mit. So hat sie z.B. auch schon 2-3 stündige Touren absolviert und das durchaus in einem beachtlichen Tempo.

Tipps:

  • Mit einer kurzen Finne lässt sich so ein langes Erwachsenenboard auch prima zum wendigen Flitzer tunen. Kinder haben einen viel kleineren Aktionsradius, weniger Kraft und tun sich so natürlich mit einem wendigen Board wesentlich leichter.
  • Inflatables (aufblasbare SUP Boards) sind robust und man muss bei Steinen weniger aufpassen.

Das Paddel – Hier lohnt es sich zu investieren!

Im Gegensatz zum Board ist aber bei Kids ein leichtes, kurzes (möglichst) verstellbares Kinderpaddel Pflicht. Die Folgen eines zu langen und schweren Paddels sind ein viel zu hoher Kraftaufwand und eine falsche ineffiziente Paddeltechnik. Beides dem Spass nicht unbedingt förderlich!  Wichtig: Auch das Paddelblatt sollte entsprechend eine kleinere Fläche haben, je grösser die Fläche desto mehr Wasser muss verdrängt werden, ergo desto mehr Kraft muss dafür aufgewendet werden!

Tipps:

  • Ein „verstellbares“ Kinderpaddel wählen. Ein Fix zugeschnittenes Paddel passt womöglich nur eine Saison und muss dann wieder ausgetauscht werden.
  • Leicht sollte es sein, doch unbedingt auch Robust. Sehr oft ein Widerspruch in sich! Es gibt mittlerweile relativ leichte Alupaddel für die kleinen. Ein superleichtes High-Tech Carbon Paddel mit extrem dünnen Wandstärken ist weder notwendig noch sinnvoll.
  • Es gibt Paddel mit zusätzlichem Paddelblattschutz bzw. es gibt den Paddelblattschutz auch als Zubehör separat.

Keine Kompromisse bei der Sicherheit!

Generell gilt: Kinder sollten unbedingt selbst Schwimmen können und bei SUP-Touren nur mit Schwimm- oder Rettungsweste und geeigneter Schutzkleidung raus aufs Wasser. Für ganz kurze Runden am Ufer oder kurzen Spass-Trips wie z.B. „vom Board ins Wasser Springen” handhabe ich das manchmal etwas lockerer. Wichtig ist dann aber umso mehr, dass das Kind nur in Begleitung Erwachsener raus geht und das man auch immer in deren unmittelbarer Nähe bleibt.

Schutzkleidung im Sinne von Neopren (falls es kalt ist) oder/und Sonnenschutzkleidung sollten, wie bei allen Sportarten in Wasser und Sonne natürlich nicht fehlen. Auch Sonnencreme, Sonnenbrille, Wasserflasche und Cap nicht vergessen!

Wichtig:

Man unterscheidet zwischen „Schwimmwesten“ (50 Newton Auftrieb) und „Rettungswesten“ (100 Newton Auftrieb). Laut (gerade aktuellem) Gesetz müssen Personen die sich mehr als 150 m vom Ufer weg bewegen eine Rettungsweste tragen! Schwimmwesten sollen in erster Linie als Unterstützung beim Schwimmen dienen, Rettungswesten dagegen sollen auch dann Sicherheit geben, wenn man nicht mehr Schwimmen kann.

Muss das Kind mit dem Board verbunden sein oder nicht?

Im „Flachwasser“ rate ich bei Kindern von der Benutzung einer Leash eher ab, wenn wie empfohlen Erwachsene dabei sind! Zu gross ist das Risiko sich zu verfangen. Da Kinder sowieso nicht ohne Begleitung alleine hinaus sollten, ist auch gewährleistet, dass das Board im Falle eines „Kenterns“ wieder zurückgeholt werden kann. Anders handhabe ich das allerdings im Meer, hier ist die unmittelbare Verfügbarkeit des Boards im Falle eines Kenterns absolut Sicherheitsrelevant. Bei Wellen und Strömungen ist die Gefahr des “unkontrollierbaren” Wegtreibens des Boards einfach weitaus grösser.

Fliesswasser meide ich übrigens mit Kind, es sei denn, es handelt sich um ein ganz „leichtes Fliesswasser“, welches ich selbst kenne und auch einschätzen kann!

Wichtig:

  • Mit Kindern nur bei kleinem Wellengang und mit ausreichenden Kenntnissen über Strömung und Windverhalten ins Meer. Kleine Wellen sind für Kinder absolut ausreichend, aufgrund ihres Gewichts sind die Wellen und deren Einflüsse für Kinder oft viel deutlicher spürbar als für Erwachsene. Entsprechend ist auch der Spass für Kids trotz kleiner Welle riesengross!
  • Tipp: In bewegtem Wasser immer einen Wurfsack oder zumindest ein Seil im Boardgepäck mitnehmen. Das kann in heiklen Situationen die Rettung sein!