Testbericht Fanatic Ray Air Premium 11’6 und 12’6

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“Feurig scharf “ – so damals unser Testfazit der Ersten Fly Air Touring Serie!

Die “Alt-Bekannten” und bocksteifen Shapes der Fly Air Touring Serie sind heute noch in unserer Mietstation im Einsatz und pfeifen auf ihr Rentner-Dasein!

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Der feurige Vorgänger des Ray Air Premium

Doch die erfolgreichen & beliebten Fanatic Fly Air Touring Boards wurden dieses Jahr abgelöst durch die Ray Air Modelle. Das Inflatable-Sortiment geht so auch namentlich besser einher mit dem Fanatic Hardboard-Range.

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Nicht nur deren Name wurde geändert. Die Shapes haben eine andere Form, Länge, Optik und auch das Material scheint auf den ersten Blick ein anderes zu sein.

Seit Herbst 2015 nennen wir nun die beiden neuen, feuerroten Rochen unser eigen! Sie begleiteten uns und unsere Kunden nicht nur im Shopalltag, sondern auch privat in allen Belangen durch Fluss, See und Meer.

Die (getesteten) roten “Premium” Versionen der Ray Air Serie sind doppelwandig (steifer, robuster) als die blau-weissen Standartmodelle und besitzen eine weitaus bessere Ausstattung. Die Preisdifferenz ist relativ gering – so das wir das Potenzial besonders bei den Premium Modellen sehen.

Die folgenden Zeilen sollen ein Stück von unseren Eindrücken und auch von den Kunden-Eindrücken wiedergeben.


Von wegen “Alte Bekannte”… denn die roten Rochen sind völlig neue Boards

Wie es die Überschrift bereits vorneweg nimmt, folgte die Erste Überraschung gleich kurz nach dem auspacken.

Wurden die Boards von Fanatic bisher eher nur im Detail verändert, erfuhren sie nun offensichtlich ein richtiges Facelift.

Eine Aufwändige Grafik mit blauen und orangenen Akzenten schmückt die ansonsten in dezentem Rot gehaltenen Boards. Alles in allem wirkt das Board nun edler, viel aufwändiger designt. Die Farben sind eher zurückhaltend, sehr zeitlos. Das natürlich ist alles auch Geschmackssache.

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Weniger Geschmackssache als vielmehr ein klares Feature ist die Tatsache das die Boards trotz Double-Layer & dichtestem Drop-Stich mit 9.5 bzw. 10 Kg superleicht geraten sind. Auch das Material ist viel geschmeidiger & einfacher zu falten. Eine klare Verbesserung also – waren die Vorgänger doch eher von der schweren, starren Sorte! Bleibt nun noch zu hoffen, das die neuen auch in punkto Steifigkeit dem Superlativ nacheifern.

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Unser alter, rostiger & ächzender Kompressor haucht dem Shape Leben ein.

Der obligatorische Steifigkeitscheck zaubert uns ein Lächeln auf die Lippen. Grandios… für ein Board dieser Gewichtsklasse sehr gut!

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Steif, genau so wie ein Brett sein soll – da können viele anderen Leichtgewichte nicht mithalten!

Gefühlt haben allerdings die alten dicken & sehr viel schwereren Double-Layers noch ein etwas unnachgiebigeres Flexverhalten gehabt aber man muss die Steifigkeit immer auch in Relation zum Gewicht sehen. Auch wenn uns das Marketing verschiedenster Firmen immer wieder suggeriert “Jetzt nur noch halb so schwer, aber dafür doppelt so steif und robust”… die Grenzen der Physik gelten halt nunmal gemeinerweise auch für diese Branche.


Wir betrachten die beiden Boards näher…

Wer kennt es nicht… morgens wacht man auf und muss feststellen das sich die Schönheit von letzter Nacht eher als Geschmacksverirrung entpuppt!

Damit das uns nicht passiert, damit wir nicht besoffen von lauter schönen Zahlen und Fakten geblendet werden, schauten wir uns die Boards vor dem ersten berauschenden Date und jetzt, nüchterne 5 Monate später ganz genau an.

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Und siehe da… die Verarbeitung liegt auf einem Top Niveau. Saubere Übergänge, schöne Rundungen. Das Fusspad ist gut verarbeitet und griffig, es dürfte unserer Meinung nach aber auch gerne im Standbereich glatt sein. Der Handgriff ist schön breit und komfortabel gefüttert. Das Gepäcknetz ist vorbildlich gross und besitzt hochwertige Textilösen (keine aus witterungsanfälligem Kunststoff).

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Super – Das Ventil wurde nun etwas hinter dem Finnenkasten platziert. Fanatic reagiert somit auch auf Kundenkritik, denn die Platzierung direkt über dem Finnenkasten erschwerte in Verbindung mit dem damals starren Material den Ausbau/Austausch des Ventils.

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Die Nose ist schön geschwungen. Die Öse unter den Bug ist allerdings eher ein zweifelhafter Trend.

Beim Blick über den Unterboden stört uns die Tatsache das die Abschleppöse direkt im Wasserfluss platziert wurde. Eine Unart die sich allerdings bei quasi fast allen aktuellen Touringboards vieler Marken wieder findet. Klar, wenn man das Board z.B. hinter einem Boot herziehen möchte, dann ist dies die einzig sinnvolle Position. Denn würde man die Öse am Deck platzieren, dann würde das Board ins Wasser einstechen. Aber wie viele nutzen das so? Für diese wenigen Fälle könnte man so eine Öse doch problemlos nachrüsten… Unserer Meinung nach sollte ein schnelles Touringboard so wenig störende Applikationen wie nur möglich am Unterboden besitzen. Ob die Öse nun tatsächlich den Widerstand erhöht konnten wir zwar nicht feststellen aber es will einfach nicht so richtig in das Konzept eines so schönen Gleiters passen.

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Unser Massband verrät, die beiden Fanatic Ray Air Shapes haben sich auch von den Massen & Formen geändert. Die beiden Shapes sind zwar immer noch einen Tick breiter als der Durchschnitt aber nun definitiv sportlicher & schmäler geworden. Das Heck ist spitzer, die Front ist etwas angehoben. Mit 11’6 bzw. 12’6 er Länge, wachsen sie leicht an und folgen dem aktuellen (unserer Meinung nach sinnvollen) Trend.

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Hochwertiger Roll-Rucksack mit schönen, grossen Rollen

Die Ausstattung liegt Fanatic-typisch im überdurchschnittlichem Niveau! Sehr guter Rollrucksack, die beste Doppelhub-Pumpe und eine hochwertige (Honeycomp-)Finne, die sich qualitativ von den meisten anderen Boards abhebt.


Wie fahren sich denn nun die beiden roten Rochen?

Gleich beim Anpaddeln macht sich ein sehr angenehmes Gefühl breit. Denn die Boards gehen ab wie die Feuerwehr… das bei einigen (auch Touring-) Boards typische festsaugen am Wasser und eher träge Anpaddelverhalten konnten wir bei den neuen Ray Airs nicht feststellen.

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Das positive Bild bleibt auch beim Halten der Geschwindigkeit bestehen. Auffällig ist das die Nase vorne nur wenig Wasser schiebt… das Wasserbild sieht auch bei Beschleunigung vorne sehr harmonisch aus – kein übermässiges Spritzen.

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Speziell das 12’6er kann auch mit den schmäleren Kollegen sehr gut mithalten. Und das trotz seiner Breite und seines stabileren Standes! Auch der Geradeauslauf ist gut. Beim 11’6er liegt erwartungsgemäss ca. 1 Paddelschlag weniger drin bis zum Paddelwechsel. Dafür ist das 11’6er etwas schmäler und fühlt sich sportlicher an beim Fahren. Das Fahrergewicht und auch persönliche Vorlieben dürften die jeweils optimale Grösse bestimmen.

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Beide Boards machen im Flachwasser so richtig Spass! Auf langen ausgedehnten Touren fühlen sich die Boards dank dem guten Geradeauslauf wie zuhause. Aber sie mögen es gerne auch spielerisch.

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Das gleiche Bild auch in Flüssen. Gegen die Strömung ziehen die Boards sauber ihre Linie, schwänzeln nicht unruhig herum. Bei Gewichtsverlagerung nach hinten drehen sie relativ einfach. Aber aufgepasst: Die beiden Ray Air Boards sind hinten ziemlich schlank… je weiter man nach hinten wandert desto wackeliger wird demnach die Sache. Es reichen allerdings schon ca. ein-zwei Schritte aus um spürbar mehr Agilität herauszuholen… das Fehlen an Material & Kanntenlänge hinten macht die Boards bei Bedarf zum drehfreudigen Partner. Spielen und Pivotturns machen Spass aber man muss allerdings schon etwas Übung dafür mitbringen.

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Wir konnten die Boards auch im Urlaub im Meer testen. Dank der leicht hochgezogenen Nase bleiben kleinere Wellen brav unter dem Bug. Bei grösseren Wellen reicht ein Schritt nach hinten bereits aus um die Nase entsprechend zu anzuheben. Die (im Vergleich etwas breiteren) Shapes bringen, auch wenn mal eine Seitenwelle überraschend ins Geschehen eingreift, relativ hohe Sicherheitsreserven mit.

Und noch eine weitere Rubrik beherrscht das Fanatic Ray Air – WINDSUP. Standartmässig besitzen alle roten Fanatic Premium Modelle (ausser das Falcon Air) ein Mastfussgewinde. Wir konnten das Ray Air Premium 11’6″ zusammen mit dem neuen Arrow iRIG Segel testen und attestieren dieser Kombination eine wirklich ordentliche Performance, speziell bei Einsteigern bei leichteren bis mittleren Winden! Fortgeschrittenen Windsupern die auch bei stärkeren Winden fahren möchten, empfehlen wir ein normales Rig in Kombination mit einer zusätzlichen Mittelfinne (Finnenkasten kann nachträglich angebracht werden).

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So, wieder sehr viel geschrieben… das Schreit jetzt quasi nach einem FAZIT:

Fanatic ist mit der neuen Ray Air Serie ein sehr guter und auch schöner Wurf gelungen. Eine gelungene Weiterentwicklung der bewährten Fly Air Touring Modelle im neuen Kleid. Die beiden leichten, roten Rochen lieben das Wasser. Am liebsten das Flache aber auch in Fluss und Meer fühlen sich die beiden Rays Pudelwohl.

Pudelwohl das fühlen sich auch Tourenfahrer die gerne lange Strecken zurücklegen und dabei die Standsicherheits-Reserven schätzen. Familien wird es freuen das auch Kinder, Gepäck oder Hunde viel Platz auf dem Board finden. Wer es noch sportlicher (wackeliger) mag, für den könnte auch das Falcon Air 12’6 eine interessante Alternative sein (Test folgt).  Ob nun das 11’6er oder das 12’6er das bessere Board ist entscheidet ihr selbst. Wer schwerer als 90 Kg ist und/oder maximalen Geradeauslauf möchte der wird sich vermutlich auf dem 12’6er wohler fühlen. Leichtere Personen und/oder Leute die gerne mit dem Board spielen möchten die werden wohl eher zum 11’6er tendieren. In Sachen Preis- und Leistung spielt Fanatic dieses Jahr ganz vorne mit. Fahreigenschaften und Ausstattung sind auf Top Nivau…. wir sind gespannt was ihr als Tester dazu sagt!

Zum testen, anschauen und kaufen gibt’s die Boards wie immer u.a. bei den SUP-Piraten. Einfach ganz unkompliziert vorbeikommen, gratis testen, vergleichen und mit uns fachsimpeln 🙂

–> Die Fanatic Ray Air Premium Modelle im Sup-Piraten Webshop

Euer Standup-Pages Team

*Wichtig: Dieser Test ist kein offizieller Produkttest und ersetzt keine Probefahrt durch Dich! Er beruht lediglich auf meinen eigenen Erfahrungen, auf meiner persönlichen Meinung zu diesem Produkt (frei von Sponsoring). Dein Fahrkönnen, Deine Gewohnheiten und Bedürfnisse sind bei der Wahl des passenden Stand Up Paddle Boards unbedingt mit einzubeziehen!

Anbei eine kleine Bildgalerie vom Test: